Überwinden des Bösen

veröffentlicht in Sonntagsblog

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Römer 12,21

Was böse und gut ist, darüber kann man sich trefflich streiten, so lange man keinen Maßstab dafür hat. Und dennoch gibt es Erscheinungen, die unabhängig aller soziologischer und kultureller Moden als böse begriffen werden: Ein Mensch der aus purer Lust andere Menschen quält und je nach dem grausam umbringt, wird als böse betrachtet, wenn ihm nicht geistige Unzurechnungsfähigkeit beschieden wird, um ihn zu entschuldigen, was immer mehr passiert. Denn wenn der Mensch an sich gut ist, dann kann er nicht gleichzeitig böse sein, und dann ist sein Verhalten nur durch die Umstände, die Gesellschaft, das System, seine Herkunft, Traumata etc. zu erklären. Unser Text spricht davon, dass wir uns nicht vom Bösen überwinden, besiegen lassen sollen. Das griechische kennt unterschiedliche Begriffe für böse, kakos und ponäros. Ersteres bedeutet: das an sich, in sich Böse. Der zweite Begriff bedeutet eher die böse Auswirkung. Der erste Begriff wurde in unserem Vers gebraucht: Wir sollen uns nicht vom „an sich Bösen“ überwinden lassen, von dem „von Natur aus Bösen“.

»Man hat dir mitgeteilt, Mensch, was gut ist. Und was fordert der HERR von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu gehen mit deinem Gott?«“
(Micha 6:8)

Was ist das Gegenteil von dem Bösen, wodurch wir uns nicht überwinden lassen sollen? In Micha 6:8 ist zu lesen »Man hat dir mitgeteilt, Mensch, was gut ist. Und was fordert der HERR von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu gehen mit deinem Gott?« Das ist kurz zusammengefasst das, was wir als absolute Wahrheit in Bezug auf das Gute und Gutes tun kennen müssen: Gottes Recht auszuüben, Güte zu lieben und sich vor Gott demütigen, Ihn Gott und Herr über das eigene Leben sein lassen. Das ist das Gute, womit wir das Böse überwinden. Sich vor Gott demütigen bedeutet: Ihm recht geben, dass wir alle Sünder vor Ihm sind in unserem unerlösten Zustand, dass aus unserem unerlösten Herzen böse Gedanken kommen, die auch zu bösen Taten werden.

Es bedeutet einzugestehen, dass wir uns nicht selbst erlösen können, sondern Seine Erlösung, die Er uns in Jesus Christus anbietet, annehmen müssen.

Was ist das Böse, was uns überwinden will? Jesus sagt es Seinen Jüngern:

„Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung.“ (Matt 15:19). Schaut man sich um in unserer Gesellschaft mit ihrem Hass auf Andersdenkende, den doppelten Standards, der staatlich geförderten Unmoral (im Schulunterricht schon beginnend), Tötung Ungeborener, Auflösung der Schöpfungsordnung („Ehe für alle“, „Selbstbestimmungsgesetz“ etc.) dann kann einen das überfluten und überwältigen. Manchen macht es vielleicht auch aggressiv. Aber das soll es eben nicht! Wir sollen diese Dinge nicht über uns dominieren lassen, auch nicht unser Denken und Handeln bestimmen lassen, sondern diese Dinge unter den Gehorsam Christi gefangen nehmen und so unsere innere Ruhe und unseren Frieden gewinnen. Wir können dies aber nur, wenn der Friede Jesu durch Sein Versöhnungsopfer auch in uns wohnt! Wenn die Kraft der Auferstehung und der Neuschöpfung in uns wirksam ist und uns hilft ein verändertes Leben zu leben.

Dazu lade ich jeden ein, der diese Zeilen liest.

 

Foto von Nemanja Ciric: https://www.pexels.com/de-de/foto/schuhe-monument-krieg-monumente-12301311/