Ein Widerspruch?

veröffentlicht in Sonntagsblog

Ich bin der HERR, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden. Jeremia 9,23

Wie kann das gehen, was der biblischen Gott JAHWEH da verspricht? Das kann doch nicht gehen: Entweder man verhilft dem Recht zu seiner Geltung, ist also gerecht - dann kann man nicht barmherzig sein, denn gerecht ist, wenn alle gleich, ohne Ansehen der Person, Recht finden. Barmherzigkeit ist aber, dass wir nicht bekommen, was wir verdienen, dass also dem Recht nicht Genüge getan wird.

Wir Menschen machen es uns da einfach: Wir wollen, wenn uns nicht selbst betrifft, dass es unparteiisch, gerecht und mit Recht zugeht. Oder, wenn es zu unserem eigenen Vorteil ist, dass wir dasselbe Recht erfahren wie die anderen. Wenn es aber zu unserem Nachteil ist, dann erwarten wir natürlich von den Richtern Milde, Barmherzigkeit, Verständnis.

Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott. “
(Röm.2:11 )

Wie löst Gott dieses Problem?

Er ist absolut gerecht. Da dürfen wir sicher sein. Er ändert Seine Rechtsauffassung nicht in einer Million Jahren, auch wenn das die Ethiker und Theologen unserer Zeit behaupten und sich zurechtbiegen. Sein Gesetz ist noch unverrückbarer als das der Meder und Perser.

Er kennt auch kein Ansehen der Person. Wir können Ihn noch so sehr umschmeicheln, bezirzen oder überreden wollen. Es wird nichts nützen!
Wir haben die Justitia, deren Augen verbunden sind, als Symbol der unparteiischen Rechtsprechung. Ein Tor jedoch ist, wer glaubt, dass Menschen unparteiisch Recht sprechen.

Gott ist der einzige, der mit verbundenen Augen Recht spricht, und Sein Gericht ist unbarmherzig gerecht.

Wie aber kann Er dann barmherzig sein?

In dem Er jemanden anderen unsere Schuld tragen ließ!

Das nennt sich Stellvertretung. Jesus Christus ist dieser Stellvertreter. Gott Vater musste Ihn nicht dazu verdonnern. Es gab kein himmlisches Streichholzziehen, wer das machen sollte. Der Sohn meldete sich freiwillig, weil für Ihn wie für den Vater feststand, dass wir keine Chance haben, im gerechten Gericht Gottes zu bestehen. Aber weil Gott nicht nur gerecht und heilig ist, sondern auch liebend, fand Er diesen einzig gangbaren Weg.

Denn es wird ein unbarmherziges Gericht über den ergehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat;“
(Jak.2: 13)

Er wusste, dass Sein Sohn Ihn nicht enttäuschen würde. Der Sohn wusste, dass Er nicht auf einer Mission war, die scheitern würde. Ja, es war eine gefährliche und alles kostende Mission! Aber Er nahm sie an, um die Strafe, die wir bekommen müssen, stellvertretend für uns zu tragen. Und es ging noch um mehr: Es ging darum, dass dieser Straferlass auch bedeutete, dass wir wieder in einer versöhnten Beziehung mit unserem Schöpfer leben können. Jesu Opfer am Kreuz hat auch das möglich gemacht: Er hat für uns das ewige Leben, von dem wir abgeschnitten waren, wieder zugänglich gemacht, indem Er uns die Wiedergeburt schenkt.

Müssen wir dafür nicht ordentlich was leisten? Schließlich hat es Jesus ja Sein Leben gekostet, Sein Leiden, Seine Schmerzen, Seine Gottverlassenheit, und den Spott und Hohn derer, die Ihn umbrachten.

Nein, wir müssen nichts leisten! Wir dürfen dieses Geschenk von Gottes Barmherzigkeit und Gnade annehmen und dankbar genießen bis in alle Ewigkeit, die wir mit dem dreieinigen Gott garantiert verbringen dürfen. Bist du dabei?

 

 

 

Foto von Marek Piwnicki: https://www.pexels.com/de-de/foto/licht-rot-kunst-beleuchtung-16777744/