"Das Zeichen des Jona"

veröffentlicht in Monatsbrief

Jeder liebt Ostern, selbst wenn man es nur als Frühlingsfest feiert mit den Osterhasen und Ostereiern. Aber der Ostertag ist mehr als das: Es ist der Tag der Auferstehung Jesu! Auch das ist noch ein fröhliches Fest, ist es doch das "Bild" für die Menschen von der Hoffnung auf Neues, was ja auch gut zum Frühling und dem Wiedererwachen der Natur passt. Aber bei Ostern, dem Auferstehungsfest, geht es auch um mehr als eine jährlich wiederkehrenden Ermutigung zur Hoffnung!

Es geht um die einmalig gekommene Hoffnung für die Menschen. Jesus erwacht nicht aus dem Winterschlaf -

Nein:

Er erwacht aus dem amtlich festgestellten Tod; und zwar nach drei Tagen.

Das war das Zeichen, von dem Jesus sprach, als Er den Juden auf ihre Zeichenforderung antwortete, Er nannte es „das Zeichen des Jona“.

Was war das Zeichen des Jona?

Jona war drei Tage im Bauch eines Fisches, bevor er von diesem an der Küste des östlichen Mittelmeeres ausgespuckt wurde.

Er war mit Sicherheit kein schöner Anblick.

Er ging viele Tage lang Richtung Osten, um dann der assyrischen Hauptstadt Ninive das Gericht zu predigen.

Und von Jona sagt dann Jesus:

Denn wie Jona den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlecht sein.“
((Lk 11;30)

Als die Menschen von Ninive Jona sahen, mussten sie den Eindruck bekommen, dass diesem Mann etwas Schreckliches passiert war. Er hat ihnen mit Sicherheit nicht von seinen drei Tagen im Magen des Fisches berichtet, seinem Überlebenskampf in dessen Inneren. Aber er trug die Auswirkungen an seinem Leib.

Wie sonst wäre er ein Zeichen für die Niniviten gewesen? Sein Äußeres mag seiner Botschaft zusätzlich eine deutliche Betonung gegeben haben.

Als ich mich mit Jona beschäftigte, stellte ich mir die Frage: „Was war die Absicht Gottes mit Ninive?“

„Wollte Er es richten?“

„Oder wollte Er es retten?“

Was wäre gewesen, wenn Er Jona nicht geschickt hätte, um zu warnen?

Und ich kam zum Ergebnis, dass Er die Menschen der Stadt auf alle Fälle retten wollte und sie deshalb gewarnt hat. Aber wie die Geschichte zeigt, hatte die Stadt keine dauerhafte Existenz, ihre Buße und Umkehr war nicht von Dauer. Sie wurde Jahre später dennoch, 612 v.Chr., Opfer des Gerichts, das die Propheten Nahum und Zephanja nach Jona prophezeit haben.

Jesus spricht davon, dass Seinem Volk kein anderes Zeichen als das Zeichen Jonas gegeben würde.

Wir denken, die Juden waren zeichensüchtig. Vielleicht waren sie das.

Aber sie suchten berechtigterweise nach einem Zeichen, denn Gott hatte es ihnen in Jesaja 66:19 verheißen. "Ich richte unter ihnen ein Zeichen auf."

An anderer Stelle ist von einem Feldzeichen die Rede.

Das Zeichen Jonas aber war für sie in gewisser Weise verstörend, denn sie wollten ja einen Messias, der sie wieder groß und mächtig machen würde, der ihnen gegen die Fremdbeherrschung half. Und statt dessen nimmt Jesus dieses Zeichen, das den Heiden von Ninive zur Umkehr und Busse verhalf.

Jesu Verweis auf Jona ist auch ein Verweis auf das Gericht, das allen Menschen droht und das kommen wird, ob sie daran glauben oder nicht.

Aus diesem Grund war Er ja für die Menschen ans Kreuz gegangen. Das war Sein dringlichstes Anliegen: uns vor Gericht und Strafe zu retten. Da es aber keinen anderen Weg gab, der uns wirksam davor bewahren konnte, machte es dieses ultimative Opfer des Gottessohnes notwendig.

So wie Jona seine Zeichen von den drei Tagen im Fisch an seinem Leib trug, so trug Jesus Seine Zeichen Seines Leidens, um sie dann Seinen Jüngern zu zeigen, als Beweis dafür, dass Er eben wirklich der gekreuzigte und auferstandene Herr war.

Für Christen gibt es kein Ostern ohne Gründonnerstag und Karfreitag. Wer das drohende Gericht, vor dem uns Jesu Tod rettete, wegstreicht oder klein macht, macht Jesu Opfer nichtig oder klein.

Das ganze Evangelium beinhaltet die Botschaft von Gericht und Gnade. Ansonsten ist es nur die Hälfte und dann ist es nicht das Evangelium Jesu Christi.

Gottes Gericht wurde an Jesus erfüllt!

Für alle Menschen?

Nein!

Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, ‹der› hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“ (
Joh. 5:24)

Jesu Worten zu glauben und dem, der Ihn gesandt hat, bedeutet das Heil in Jesus Christus anzunehmen.

In einer Predigt habe ich einen Prediger sinngemäß sagen hören, dass die Kirche die maximale Drohkulisse aufgebaut hat, nämlich die der ewigen Strafe und Verdammnis, um die Leute zu moralisch richtigem Handeln zu bewegen.

Jesus spricht in Math. 25 vom Gericht und am Schluss des Kapitels sagt Er:

V 46 „Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben.“ Sechsunddreißig mal spricht Jesus vom Gericht und gerichtet werden.

Manchmal geschehen besonders grauenhafte Dinge durch Menschen. Dann hört man manche Menschen sagen: „Wenn es einen gerechten Gott gäbe, dann dürfte dieser Mensch nicht ungeschoren davon kommen.“

Und ja: es gibt einen gerechten Gott, einen gerechten Richter, der keine Sünde ungesühnt lässt. Der Gerechtigkeit bringen wird. Jesus ist dieser gerechte Richter. Er hat das Recht zu richten, denn Er hat zuvor die Strafe für die Sünden der Welt getragen und bietet jedem Menschen an, dass dieser Tausch auch für ihn gelten kann.

Aber wir müssen in diesen Tausch einwilligen, wir müssen Ihm alle erlauben unsere Strafe zu bezahlen!

Tun wir das nicht, ist Er ein unbarmherziger Richter für jeden, der Ihn ablehnt.

Hebr. 9:27 „Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, 28 so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne Sünde denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten.“

Wenn wir Jesus zu unserem Heil erwarten, dann werden wir Ihn als einen gnädigen wohlwollenden Richter erleben, wenn wir vor Ihm stehen.

2.Kor.5:10 „Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder böse.“

Taten haben immer Konsequenzen schon in dieser Welt. Unser ganzer Alltag ist von diesem Prinzip durchzogen. Dass sich die Gründe für Konsequenzen ändern, liegt an den sich verschiebenden Wertmaßstäben. Warum aber sollte das Prinzip bei unserem Schöpfer und Richter anders sein?

Es werden diese Menschen, denen wir ein gerechtes hartes Gerichtsurteil wünschen, ihren Richter haben, und sie werden ihr Urteil empfangen.

Aber es werden auch alle die, die meinen, nicht so böse wie diese gewesen zu sein, ihren Richter haben! Und sie werden erstaunt sein, was Er ihnen zu sagen hat, wenn Er ihnen nicht als Freund, sondern als Fremder begegnet, weil Er sie tatsächlich nicht kennt, da sie nie Seinen für sie stellvertretend erlittenen Tod angenommen haben.

„Da siehst du’s, ihr Christen droht immer mit dem Gericht!“ Mag da manch einer sagen.

Das ist keine Drohkulisse, es ist die biblische Realität davon, dass unser Leben Konsequenzen hat. Und wir sollten sie so ernst nehmen wie sie Jesus, der Vater und der Heilige Geist ernst nahmen, die den Rettungsplan für uns ersonnen haben, Jesus für uns leiden und sterben zu lassen.

Die Passion Jesu befreit uns von dem Urteil, das schon feststeht. Die Auferstehung Jesu ermöglicht uns in der Kraft dieser Auferstehung zu leben und ein Leben zum Wohlgefallen Gottes zu leben.

Der dreieinige Gott will nicht den Tod des Gottlosen, deshalb hat Er ihm einen Weg der Erlösung geschaffen. Aber betritt der Gottlose nicht diesen Weg, wird er das erleben, was Gott Adam und Eva gesagt hatte: „Ihr werdet gewiss sterben.“

Wenn wir den Tod der Gottlosen nicht wollen, dann lasst uns für sie beten, um sie im Gebet ringen, darum ringen, dass Gott uns bei ihnen offene Herzen vorfinden lässt, damit wir ihnen den Weg zum Leben zeigen können und sie ewiges Leben bekommen. Bei unserem Leiter- und Mitarbeiterwochenende hat uns Gott besonders das Gebet wieder aufs Herz gelegt.

Wir sind sicher, dass gebetet wird, wenn sich die Einzelnen in ihren Kleingruppen treffen. Aber wir brauchen auch das Gebet als ganze Gemeinde, in dem wir mal die persönlichen Anliegen bei Seite legend für unsere verlorenen Mitmenschen beten, in dem wir um Erweckung in unserer Gemeinde beginnend und weit darüber hinaus gehend beten.

Bitte mich, so will ich dir Völker zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigentum.“
(Ps.2:8)

Ich war mal in einer Gemeinde, in der mir ein Ältester sagte: „Du brauchst nicht um Erweckung in der Gemeinde beten, wir sind erweckt.“ Ich glaube, eine Gemeinde sollte nie aufhören, um Erweckung zu beten und dass diese bei ihr beginnt, bis wirkliche Erweckung kommt. Eine Erweckung, in der Scharen von Menschen gerettet werden, von neuem geboren werden und das kommende Gericht nicht mehr zu fürchten haben.

 

Foto: Youtube screenshot